„Einfach spitze, dass Du da bist!“, schallt es laut durch den Kiliansdom. Dann brandet spontaner Applaus auf. „Ich freue mich, dass Ihr alle da seid“, ruft Weihbischof Ulrich Boom den rund 800 Kindern und Jugendlichen mit ihren Begleitpersonen aus Schulen und Einrichtungen aus dem ganzen Bistum Würzburg zu. Gemeinsam feiern sie zur Kiliani-Wallfahrt der Förderschulen am Donnerstag, 11. Juli, eine Wort-Gottes-Feier unter dem Motto „Gott gibt Mut, Kraft und Liebe“. Beim Auszug schüttelte der Weihbischof unzählige Hände und hielt kurze Zwiegespräche mit den Kindern. Zum Abschluss trafen sich alle auf dem Kiliansplatz.
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Wallfahrt der Förderschulen 2019
Gemeinsam auf Suche nach dem verlorenen Schaf
Mit rund 800 Kindern, Jugendlichen und ihren Betreuern feierte Weihbischof Boom - hier mit Kindern von der Leo-Weismantel-Schule in Karlstadt - eine Wort-Gottes-Feier am Kiliani-Tag der Förderschulen.
Würzburg (POW) „Einfach spitze, dass Du da bist!“, schallt es laut durch den Kiliansdom. Dann brandet spontaner Applaus auf. „Ich freue mich, dass Ihr alle da seid“, ruft Weihbischof Ulrich Boom den rund 800 Kindern und Jugendlichen mit ihren Begleitpersonen aus Schulen und Einrichtungen aus dem ganzen Bistum Würzburg zu. Gemeinsam feiern sie zur Kiliani-Wallfahrt der Förderschulen am Donnerstag, 11. Juli, eine Wort-Gottes-Feier unter dem Motto „Gott gibt Mut, Kraft und Liebe“.
Weihbischof Boom erklärt den Mädchen und Jungen, wer die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan waren und wie sie nach Würzburg kamen. „Für sie war hier alles fremd und ungewohnt. Aber sie haben in ihrem Leben erfahren: Gott ist mir nahe. Einfach spitze, Gott, dass Du da bist.“ Die Kinder sind am gesamten Ablauf der Wort-Gottes-Feier beteiligt. Kinder von der Leo-Weismantel-Schule in Karlstadt gestalten die Kyrie-Rufe und lesen die Fürbitten vor. Diakon Anton Barthel, Diözesanbeauftragter für die Seelsorge für mehrfach Behinderte, erklärt in einfacher Sprache den Brief von Paulus an Timotheus, aus dem das Motto der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche stammt: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ Das Orchester Hohenroth (Main-Spessart), das den Gottesdienst begleitet, setzt seine Worte in ein mitreißendes Musikstück um. Kinder der Richard-Galmbacher-Schule aus Elsenfeld begleiten ein Lied mit passenden Armbewegungen, so dass alle im Dom mitmachen können.
Eine Gruppe des Alten Schweinheimer Schulhauses in Aschaffenburg stellt das Gleichnis vom verlorenen Schaf als szenisches Spiel dar. Ein Mädchen mit einem weißen Plüschschäfchen im Arm ist das Schaf, das sich aus Abenteuerlust von der Herde entfernt und in den Bergen verläuft. Mit bunten Tüchern symbolisieren die Kinder die Weide, einen Fluss, den finsteren Wald und schließlich die anbrechende Nacht. Immer wenn die Herde angesprochen wird, machen alle Kinder und Jugendlichen laut „Mäh!“. Eine ganze Nacht verbringt das verängstigte Schaf alleine. Dann entdeckt der Hirte, dass eines aus der Herde fehlt. Er macht sich auf die Suche, findet das Schaf, legt seinen Arm um dessen Schultern und führt es heim.
„Gott ist wie dieser gute Hirte. Er führt uns dahin, wo es uns gut geht“, erklärt Weihbischof Boom den Kindern. Manchmal sei man wie dieses eine Schaf, das wegläuft, weil es genug hat von „dem Mief im Stall“ und mal etwas anderes sehen will. „Und dann geht es nicht mehr weiter und es hört uns keiner, da mögen wir noch so laut schreien. Aber einer, der uns immer hört und immer sucht, ist Gott.“ Gott liebe die Menschen so sehr, dass er die schwersten Wege gehe, wo alles wehtut, bis ans Kreuz, erklärt der Weihbischof. Das habe auch Paulus zum Timotheus sagen wollen: Er solle nicht verzagt sein. „Habt einen Geist der Liebe, habt einen Geist der Kraft, weil Gott bei Euch ist, und habt einen Geist der Zuversicht, selbst wenn es ganz dunkel wird.“ Gott sehe die Menschen und lasse sie nicht verloren gehen. „Ich wünsche Euch, dass Ihr das immer wieder erlebt und erfahrt.“ Auch Kilian, Kolonat und Totnan hätten den Geist der Kraft, der Liebe und der Zuversicht in ihren Herzen gehabt, schlägt Weihbischof Boom den Bogen zu den Frankenaposteln. „Ich wünsche Euch allen, dass wir diesen Geist des heiligen Kilian ganz tief in unserem Herzen haben.“
Damit alle der Feier ohne Probleme folgen können, wird das Geschehen am Altar auf eine große Leinwand übertragen. Mit dem Vaterunser, bei dem sich alle fest an den Händen halten, und dem Segen endet die Wort-Gottes-Feier – und mit einem lautstarken Applaus für alle, die daran mitgewirkt haben. Beim Auszug schüttelt der Weihbischof unzählige Hände und hält kurze Zwiegespräche mit den Kindern. Anschließend treffen sich alle – ungeachtet des beginnenden Regens – auf dem Kiliansplatz. Es gibt Wurstwecken und Limonade. Weihbischof Boom und Bischof Dr. Franz Jung gehen durch die Reihen, sprechen mit den Kindern und ihren Begleitern und stellen sich für Unmengen Erinnerungsfotos vor die Kameras. Die Blaskapelle der Lebenshilfe aus Augsfeld (Dekanat Haßberge) begleitet die Begegnung musikalisch.
Den Gottesdienst feierten Schulen und Einrichtungen aus folgenden Orten mit: Aschaffenburg, Bad Kissingen, Elsenfeld, Fuchsstadt, Gerolzhofen, Großbardorf, Haßfurt, Karlstadt, Stadtlauringen-Oberlauringen und Würzburg.
sti (POW)
Kontakt
Seelsorge für Menschen mit Behinderung
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